Die Erforschung archetypischer und symbolischer Strukturen trägt ihren Teil dazu bei, den Prozess der Selbstwerdung in diesen Texten tiefenpsychologisch erklärbar zu machen. Damit kann gezeigt werden, dass die Tiefenpsychologie sehr wohl in der Lage ist, Antworten auf die Herausforderung der modernen Literatur zu geben. Der Individuationsprozess als Ausdruck der Selbstwerdung in der Literatur wird an den Texten Handkes aufgezeigt, doch könnte er exemplarisch für eine ganz neue Richtung in der Erforschung moderner Literatur stehen.

Die Faszination der Texte Handkes wird damit tiefenpsychologisch erklärbar, als Ausdruck der Suche nach sich selbst oder, im Sinne C. G. Jungs, als Abbild der Individuation. Die klassischen Stufen der Individuation oder Selbstwerdung sind aus den Texten Peter Handkes deutlich ablesbar.

 

Die vorliegende Untersuchung gliedert sich in drei Teile:

  • einen Überblick über die Handke-Forschung und die Psychologie C.G. Jungs;
  • die Untersuchung der Texte Peter Handkes in Bezug auf ihre archetypische Struktur;
  • und eine Topographie des Individuationsprozesses.

Untersucht werden folgende Handke-Texte:

  • „Der kurze Brief zum langen Abschied“
  • „Die Stunde der wahren Empfindung“
  • „Die Linkshändige Frau“
  • „Die Langsame Heimkehr“
  • „Die Lehre der Sainte-Victoire“
  • „Die Kindergeschichte“
  • „Über die Dörfer“