Ruft nicht Papageno in einem entscheidenden Moment aus "Ich Narr vergaß der Zauberdinge!" Des Weiteren ist anzunehmen, dass eine symbolische Ebene einen archetypischen Grund hat, dass also die Oper um ein archetypisches Zentrum kreist, oder um mehrere Zentren, was sich mittels der Psychologie C.G. zeigt. So wird die Oper nicht nur zu einem musikalischen Ereignis, sondern auch zu einem Bewusstseinsprozess, der einem hilft, sich selbst besser zu verstehen.

Die musikalische Traumfahrt des Tamino in das Reich der Königin der Nacht bildet den Auftakt eines Individuationsprozesses, an dessen Ende eine geheimnisvolle Einweihung geschieht. Und auch der Zuschauer erlebt „seine“ Individuation, wenn eine Identifikation mit der Handlung eintritt.

Dieses Buch gliedert sich in zwei Bereiche. Im ersten Teil wird der Gang der Individuation mit ihren Stationen: Persona, Schatten, Anima und Selbst ausführlich dargestellt und bezogen auf die verborgene Seite der Zauberflöte beleuchtet. Im zweiten Teil wird dann auf das archetypische Material der Oper eingegangen. So entsteht ein überraschend tiefgründiges und der Problematik der Zauberflöte gerecht werdendes Bild, im Lichte der Psychologie C.G. Jungs.